Lauras Weg zum körperbewussten Zyklus-Yoga

Yoga bringt Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht. Doch der Körper von menstruierenden Menschen verändert sich jeden Monat aufs Neue! Wie du dennoch für eine Harmonie im Körper sorgen kannst, erklären wir in unserem nächsten Online-Kurs zum Thema Zyklus-Yoga. Zusammen mit Yogalehrerin Laura finden wir heraus, welchen Einfluss der Zyklus auf den Körper hat und wie wir am besten mit diesem umgehen. Denn jede Zyklusphase bringt Veränderungen mit sich, und das nicht nur seelische, sondern auch körperliche. Nun erklärt uns Laura in einem Interview ihre ganz persönliche Reise zum zyklusbewussten Yoga. Also, bist du bereit, mehr über Zyklus-Yoga zu erfahren?

Kannst du dich kurz vorstellen: Wer bist du und was machst du?

Hallo, ich bin Laura, 34 Jahre alt, Yogalehrerin, Gründerin und Geschäftsführerin von TRIBE Yoga Base in Hamburg. Ich habe Gesundheitswissenschaften und Medizinmanagement studiert und danach fünfeinhalb Jahre als Vertragsmanagerin in einer Krankenversicherung gearbeitet. Im Mai 2019 habe ich den Schritt gewagt, meinem Herzen zu folgen und mich mit dem Yogacafé TRIBE Yoga Base in Hamburg Eimsbüttel selbstständig zu machen. Und jetzt stehe ich kurz vor der Eröffnung meines zweiten Yogastudios in Hamburg Ottensen.  

Seit wann praktizierst du Yoga? Wie war dein Yoga-Weg bis hierher? 

Mit Yoga kam ich das erste Mal als Teenager in Berührung. Neugierig, mal einen neuen Sport auszuprobieren, schnappte ich mir die DVD „Power Yoga mit Ursula Karven“ von meiner Mutter und turnte meine allerersten Sonnengrüße. Die Kapitel „Einstiegsmeditation“ und „Savasana“ ließ ich damals einfach weg, ignorierte die Ansagen zum Ein- und Ausatmen und war stolz, dank meiner zwölfjährigen Balletterfahrung, fast alle Asanas auf Anhieb zu beherrschen. Mit einer ganzheitlichen Yogapraxis hatte das allerdings noch wenig zu tun. Im Studium lebte ich dann ganz nach dem Motto „Born to perform“ und sah jegliches Hobby, welches mich nicht so richtig zum Schwitzen brachte, als reinste Zeitverschwendung an. Yoga und Meditation schob ich damals in die Schublade esoterischen Nonsenses. Und so verlor ich die Asana-Praxis leider wieder aus den Augen. 

Von der Schülerin zu Lehrerin

Und heute? Ein Leben ohne Yoga? Unvorstellbar! Yoga hat mich auf einen Weg gebracht, der zu mir selbst führt. Er begann bei einer faszinierenden Power Yoga-Klasse während des Yoga.Wasser.Klang-Festivals 2015. Daraufhin kaufte ich mir meine erste richtige Yogamatte und eine 10er-Karte im Yogastudio. Dort auf der Matte konnte ich mich endlich vollkommen auf Yoga einlassen und realisierte, dass ich aus jeder Klasse mit einem dicken fetten „+“ rausgehe, ganz egal in welcher Verfassung ich mich vor der Praxis befinde. 

Ein Jahr später nahm mein Yogaweg dann so richtig Fahrt auf. Nach einem super schönen Retreat in Portugal und einem liebevollen Impuls meiner engen Freundin Dinah, entschied ich mich für die Yogalehrerausbildung. Seither ist Yoga ein wichtiger Teil von mir selbst geworden. Die intensive Auseinandersetzung mit der yogischen Praxis und Lehre hat mich in tiefen Kontakt mit meinem Körper und Geist gebracht. Dank Yoga ist mein Leben und das mit meinen Mitmenschen um so viel lebenswerter geworden und es tut so gut, die Dinge gelassener und entspannter anzugehen und vor allem nicht mehr so ernst zu nehmen. Es erfüllt mich so sehr, diese Leidenschaft mit anderen zu teilen und mit meinem Yogacafé „TRIBE Yoga Base“ einen idealen Platz dafür geschaffen zu haben. Die Yogaschüler:innen sind es nämlich, die uns Yogalehrer:innen Akzeptanz, Hingabe, Perspektivenwechsel, Demut, Konzentration und vieles mehr lehren. 

Photo Credits: Grit Siwonia

Welche Tipps hast du für Menschen, die sich gerade erst an Yoga herantasten?

Menschen, die mit Yoga starten, rate ich, mal alle Meinungen zu Yoga über Bord zu werfen und frei von jeglichen Erwartungen einfach mal eine Online-Yogaklasse oder einen Yogakurs im Studio mitzumachen. Am besten in einem Studio, das ihr/ihm von der Webseite o.ä. her anspricht, bei dem sie/er allerdings noch nie war bzw. niemanden dort kennt. Und sich dann einfach mal voll und ganz auf die Yogaeinheit einzulassen, ganz auf der Yogamatte anzukommen, dem eigenen Atem zu lauschen, ihren/seinen Körper zu spüren. Und anschließend dann mal einen Check-In zu machen: “Wie fühle ich mich nach der Yogapraxis?” Ich könnte wetten ziemlich gut 😉  

Was war dein bisher schönster Moment als Yogalehrerin? 

Ich würde sagen, dass es nicht den einen schönsten Moment als Yogalehrerin gab, sondern es immer wieder schön ist, Yoga mit anderen Menschen zu praktizieren, die Vibes der Gruppe zu erleben, egal ob vor Ort im Studio oder online im Livestream. Dieses Gefühl der Verbundenheit, dieser Gruppen-Spirit weckt ganz viel Dankbarkeit in mir und schenkt mir Sinn und Erfüllung. 

Was ist deine persönliche Lieblings-Yoga-Praxis oder Asana? Und warum?

Anders als noch vor ein paar Jahren, praktiziere ich momentan selbst am liebsten ruhiges Yoga, vor allem Yin Yoga. Ich spüre, dass mich das richtig schön erdet und runter holt in meinem sonst so aktiven Alltag. Yin Yoga hilft mir die Verbindung zu meinem Körper zu stärken und auch meine spirituelle Seite wieder mehr zu aktivieren. Von den Yogahaltungen her, übe ich am liebsten herzöffnenden Asanas, also Rückbeugen, wie z.B. den Schmetterling in der abgelegten Variante mit einem Yogabolster unterm Rücken. 

Photo Credits: Grit Siwonia

Was findest du besonders spannend an Zyklus-Yoga? 

Ich finde es einfach schön, meinen Zyklus zu ehren, dieses Wunder anzuerkennen, das mein Körper Monat für Monat vollzieht. Ich versuche daher mehr und mehr, meine Lebensgewohnheiten nach den verschiedenen Phasen meines Zyklus auszurichten. Da Yoga ein ganz essenzieller Bestandteil meines Lebens ist, sowohl beruflich als auch privat, richte ich die Intensität meiner Yogapraxis gern nach meinem Zyklus aus: eine ruhigere Praxis – nach dem Motto weniger ist mehr – während der Lutealphase und Menstruation. Während ich es in der Follikelphase und während des Eisprungs liebe, mich auszupowern und zu schwitzen.

Wie setzt du Zyklus-Yoga während deiner Periode ein? 

Während meiner Periode mache ich ganz klar am liebsten Yin Yoga. Es hilft mir, richtig schön runterzukommen. Ich spüre, dass ich dabei mehr und mehr in einen Zustand der tiefen Entspannung sinke. Da fließt dann durchaus mal die eine oder andere Träne. Ich mag das, denn ich sehe es als Zeichen dafür, dass sich da gerade etwas löst. Etwas, das sich im Laufe des letzten Zyklus angesammelt hat und wovon ich mich jetzt befreien darf – auch durch Zyklus-Yoga. 

Auch Yoga Nidra übe ich sehr gerne während meiner Menstruation. Einfach nur auf dem Rücken zu liegen und in einen Zustand der tiefen Entspannung zu sinken, tut soooo gut. Danach erscheint mir immer alles so einfach und klar.  

Hast du Tipps für Menschen, die gerne öfter Zyklus-Yoga praktizieren möchten (sich dann aber doch nicht aufraffen können und auf dem Sofa liegen bleiben)?

Ich empfehle, die Yogapraxis ganz konkret in den Alltag zu integrieren. Sich in seinen Terminkalender zu schreiben, welche Kurse die Person mitmachen möchte und diese dann ggf. direkt online zu buchen. Falls es sich um Yoga im Studio handelt, dann ist es ratsam, sich Kurse rauszusuchen, die direkt nach der Arbeit stattfinden. So kann man sich morgens schon die Yogaklamotten und Yogamatte mit zur Arbeit nehmen, um dann zum Feierabend, ohne Umweg nach Zuhause, direkt ins Studio zu fahren. 

Gut ist auch, sich mit Freunden zum Yoga zu verabreden. Ganz egal, ob Zuhause im Wohnzimmer mit Video bzw. im Livestream oder in einem Studio: das Yogadate schenkt dem Ganzen mehr Verbindlichkeit und vor allem der Austausch nach der Class macht Freude. 

Photo Credits: Grit Siwonia

Was gefällt dir gut daran, Yoga jetzt auch online zu unterrichten? 

Am Online-Yoga gefällt mir vor allem, dass die Yoginis und Yogis von überall auf der Welt dabei sein können. Die lokalen Grenzen sind damit gesprengt und wir können uns weltweit in einem Online-Yogakurs miteinander verbinden. Yoga angeleitet zu praktizieren, ist super flexibel möglich. Gerade mit den Yogavideos können die Yogaschüler:innen ihre Praxis genauso ausrichten und einteilen, wie es zeitlich und räumlich gerade passt, unabhängig von irgendwelchen Studiozeiten. 

Wie sieht deine persönliche Yoga-Routine aus? 

Meine persönliche Yogaroutine besteht momentan vor allem aus ca. 20 Minuten Meditation am Morgen. Die persönliche Asana-Praxis fällt seit Corona zugegebenermaßen sehr gering aus. Denn seit dem ersten Lockdown unterrichten wir Yogalehrer:innen in meinem Yogastudio online oder hybrid, also gleichzeitig im Studio und im Livestream. Da wir also die ganze Zeit auf unserer Matte mitmachen, ist das rein körperlich meist schon herausfordernd genug. 

Nur wenn ich meine Menstruation habe, zieht es mich intuitiv auf meine Matte. Dann mache gern allein Zuhause Yin Yoga, entweder online im Livestream oder mit Videoanleitung. Dieser Rückzug tut einfach super gut 🙂 

Laura findest du auf Instagram auf dem offiziellen Account von ihrem Yoga-Studio TRIBE und Lauras persönlichen Kanal.

Auch du möchtest gerne einmal Zyklus-Yoga ausprobieren? Dann ist unser Online-Kurs „Yoga für deinen Zykls“ genau das Richtige für dich! 

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Juli 13, 2021
Britta Wiebe ist die Co-Gründerin von Vulvani. Am liebsten recherchiert, schreibt und konzipiert sie den ganzen Tag neue Artikel oder innovative Bildungsformate rund um Menstruation. Wenn sie nicht in der weiten Welt unterwegs ist, genießt sie ihre Zeit mit lieben Menschen im schönen Hamburg. | Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter

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