5 Tipps gegen die Tabuisierung der Periode im Job

Wie wäre es anstatt Kickertische oder Obstboxen in der großen Gemeinschaftsküche mal mit kostenlosen Tampons oder Binden in den Toilettenräumen moderner Unternehmen? Die Bemühungen zur Steigerung des Wohlbefindens und Inklusion aller Mitarbeitenden dürfen bei dem Thema Menstruation nicht aufhören – auch wenn die Tabuisierung der Periode im Job noch tief verankert ist. Genau deswegen diskutieren wir gerne darüber, ob wir eine periodenfreundliche Unternehmenskultur brauchen (Spoiler: Ja, brauchen wir!) und wie die Zukunft der Menstruation am Arbeitsplatz aussehen sollte. 

Was wir gegen Tabuisierung der Periode im Job machen können

Heute geht es weiter mit fünf Tipps für die Gestaltung eines periodenfreundlichen Arbeitsplatz, um sich gegen die Tabuisierung der Periode im Job einzusetzen. Denn wir finden, dass Menstruation und eine inklusive Unternehmenskultur Hand in Hand gehen sollten. 

1. Menstruationsaufklärung für alle

Aufgrund lückenhafter Aufklärung und Erziehung im Bereich Menstruation fehlt es oft an Wissen, was unter anderem auch zu der Tabuisierung der Periode im Job führt. Um dieser Unwissenheit entgegenzuwirken, ist es wichtig, den kollektiven Wissensstand über Menstruation sowie Menstruationsgesundheit im Unternehmen zu verbessern. Denn alle Mitarbeitenden sollten über Menstruation ausreichend aufgeklärt sein. Auch physiologische und soziokulturelle Aspekte der Menstruation müssen berücksichtigt werden. Vielleicht sind Workshops mit dem Erhalt eines ‚Menstruationszertifikat’ ein Anfang? Am Ende sind alle zertifizierte (Co-)Menstruant*in!

2. Zyklusbewusstsein als Superpower

Auch wenn der Menstruationszyklus ein entscheidenderer Prozess in unserem Körper ist, ist das Verständnis dafür sehr oft begrenzt, verzerrt oder nicht vorhanden. Das Kennenlernen und Verstehen des eigenen Menstruationszyklus und welche Auswirkungen er auf die körperlichen, emotionalen oder sozialen Fähigkeiten hat, kann uns jedoch dabei helfen unser volles Potential zu entfalten. Das Geheimnis für das Wohlbefinden, den Erfolg und die Erfüllung von menstruierenden Menschen liegt im Rhythmus des Menstruationszyklus. Das mag fast esoterisch klingen, ist jedoch hormonell belegbar. Den Zyklus als Superkraft auch in die Arbeitswelt zu integrieren, ist ein revolutionärer Ansatz! Überall dort, wo menstruierende Menschen arbeiten, gibt es auch Menstruationszyklen. Ein kurzer Blick durch die Runde beim nächsten Team-Meeting kann dir schnell vor Augen führen, wie zyklisch dein Arbeitsumfeld wirklich ist. Unabhängig davon, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, spielt der Zyklus auch eine wichtige Rolle in der Wirtschaft. 

Workshops für mehr Zyklusbewusstsein

Für mehr Zyklusachtsamkeit ist es wichtig, den eigenen Zyklus zu tracken und Veränderungen im Körper (wie zum Beispiel Stimmung oder Energielevel) bewusst wahrnehmen zu können und diese in den Alltag zu integrieren. Unternehmen können zum Beispiel Workshops für mehr Zyklusbewusstsein anbieten. Hier ist vor allem auch Aufklärung über den ökologischen Wert von (Zyklus-)Achtsamkeit von großer Bedeutung. 

3. Menstruations-Goodies

Wenn die Toilettenräume mit kostenlosen Periodenprodukten ausgestattet sind, ist der erste Schritt geschafft. Wie wäre es jetzt vielleicht mit weiteren ‚Menstruations-Goodies’? Ein paar mit dem Unternehmenslogo gebrandete Wärmflaschen oder nachhaltige Periodenprodukte können eine gute Idee sein. Auch Schmerztabletten oder (Entspannungs-)Tees können bei Menstruationsbeschwerden helfen. 

4. Rückzugsort im Büro

Die Büroräumlichkeiten sollten im Idealfall so ausgestattet sein, dass sich Mitarbeitende bei Bedarf auch mal zurückziehen oder ihren Arbeitsplatz wechseln können. Vielleicht ein ruhiger (Pausen-)Raum mit einer gemütlichen Couch oder höhenverstellbare Schreibtische am Arbeitsplatz? Nicht nur während der Menstruation kann ein Ruhe- oder Entspannungsraum für Mitarbeitende das Wohlbefinden aller steigern. 

5. Gelockerte Kleiderordnung

Manchmal kann schon eine bequemere Hose oder der Lieblingspulli Wunder bewirken, wenn wir uns nicht so gut fühlen. Auch die Akzeptanz, mit einer Wärmflasche am Schreibtisch zu sitzen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung periodenfreundlicher Arbeitsplatz und gegen die Tabuisierung der Periode im Job. 

Menstruation und Unternehmenskultur: Was wichtig ist.

Bei Menstruation als Teil der Unternehmenskultur gibt es eine wichtige Grundregel zu beachten: Bitte keine geschlechtsspezifischen Maßnahmen. Oft sind es gerade die gut gemeinten Maßnahmen, die genau dieser ‚Personengruppe’ am Ende schaden. Denn wir leben in einer Welt, in der wahre Gleichberechtigung leider noch nicht erreicht ist. Wahrscheinlich ist es ein Schritt in die falsche Richtung explizit auf Geschlechterunterschiede Aufmerksam zu machen und ‚Sonderregelungen’ nur für menstruierende Menschen einzuführen. Der Schlüssel ist hierbei, die Bedürfnisse von menstruierenden Menschen (und auch anderer ‚Gruppen’) zu erkennen. Die Unternehmenskultur für alle Beschäftigten muss dann so konzipiert sein, dass besondere Bedürfnisse angemessen berücksichtigt werden. Wenn der Arbeitsplatz sichere und gesunde Arbeitsbedingungen für alle schafft, sollten diese auch Richtlinien für eine periodenfreundliche Unternehmenskultur umfassen. Periode am Arbeitsplatz ist also Teil des Ganzen. Nicht mehr, nicht weniger.

Was sind deine besten Tipps gegen die Tabuisierung der Periode im Job?

Hast du Tipps, um Menstruation nachhaltig in die Unternehmenskultur zu integrieren? Was würde deinen Arbeitsalltag währen der Periode erleichtern? Schreib uns gerne deine Ideen oder Wünsche! Und erzähl uns von deinen Erfahrungen mit der Tabuisierung der Periode im Job. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir und gemeinsam neue Idee zu entwickeln.


Illustration by Magdalena Otterstedt / Kopfüber Design for Vulvani


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August 18, 2020
Britta Wiebe ist die Co-Gründerin von Vulvani. Am liebsten recherchiert, schreibt und konzipiert sie den ganzen Tag neue Artikel oder innovative Bildungsformate rund um Menstruation. Wenn sie nicht in der weiten Welt unterwegs ist, genießt sie ihre Zeit mit lieben Menschen im schönen Hamburg. | Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter

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